Computer & Kommunikation

Meinen Werdegang in der ekeltronischen Kommunikation findest du auf meiner Steckbrief-Seite.

Meine schmerzlichen Erfahrungen mit CompuZwerg habe ich hier festgehalten.

Bei eBay habe ich mir auch eine kleine Seite eingerichtet.


Für die "schnelle Kommunikation" in Newsgroups und Mails habe ich mir dsf geschaffen: Didis Standard-Floskeln.

Achtung, nur etwas für Leute, die wissen, worum es dabei geht!


Ich bin ein erlauchter Mitarbeiter(!) in de.talk.bizarre (detebe).

Zu meiner detebe-Seite.


In dieser Abteilung:

Die Usenet-Laws
Kleine Kästchenkunde
Signatursammlung

Das Geheimnis von Email | Die Wahrheit über Bill Gates | Der EDV-Crash | Neuer Supercomputer von IBM | Was wäre, wenn Microsoft Filme drehen würde? | Beherrschte User | Billgotchi | Alles dreht sich um das T | Eigentor der T-Online-Werbung | Windows-Fehlermeldung | Ein Witz über Bill Gates | Die Seele eines neuen Cursor | MythOS | Vom Windows verweht | Wenn die Architekten so arbeiten müßten wie die Software-Entwickler | Neue Symbole und Bausteine der Digitaltechnik | Das Ende des Internets

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IBM hat einen neuen Supercomputer für den Office-Bereich angekündigt!

Der neue, bildschirmlose Büro-PC kommt durch bahnbrechende Power-Management-Technologien komplett ohne Stromversorgung aus. Er bezieht die Energie, die er benötigt, aus der Umwandlung kinetischer Energie (die beim Benutzen der Tastatur frei wird) in Strom.

In den Rechner wurden eine gnadenlos einfach zu bedienende Textverarbeitung sowie ein "Direct-Response"-Drucker integriert. Das dadurch entfallende Zwischenspeichern der Druckdaten (Spooling) erspart teuren Speicher und senkt so die Herstellungskosten. Der Preis für den neuen Computer, der eine Revolution im Office-Bereich auslösen könnte, soll unter der magischen 1000-Dollar-Grenze bleiben. Vor allem unerfahrene Benutzer loben den neuen Superrechner (Codename: "schre-IBM-aschin.e") wegen seiner intuitiven Oberfläche.

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Was wäre, wenn Microsoft Filme drehen würde?

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Beherrschte User

Kürzlich, im Reisebüro. Samstagnachmittag. Ich wollte eine Bahnfahrkarte kaufen. Leicht verlegen entgegnete der nette Kundenberater: "Ich kann Ihnen keine Karte verkaufen. Ich habe wohl den falschen Knopf gedrückt, da ist mir der Rechner abgestürzt. Leider weiß nur meine Kollegin, wie man das behebt..."

Ach. Da sind PC's angeblich ein Konsumgut geworden, ist die PC-Industrie zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor aufgestiegen und mit einem Tastendruck kommt so ein Ding noch 1995 zum Stillstand. Seit 14 Jahren gibt es den PC und noch immer keine Spur von beherrschter Technik.

Wäre die Unterhaltungselektronik auf dem Niveau der achso gelobten PC-Industrie - welche Desaster würden unser Leben begleiten: Beim Einstellen eines neuen TV-Kanals stürzt der Fernseher ab. Ich wähle also stundenlang die immer besetzte Hotline-Telefonnummer, bis mir ein genervt-freundlicher Mensch erklärt, das kleine Problem mit der Fernbedienung werde erst beim nächsten Upgrade behoben....und tschüss!

Wir brave PC-User sind ja viel zu anständig. Wir beschweren uns zu den vorgegebenen Zeiten bei den vorgeschriebenen Telefonnummern bei Menschen, die uns mit vorgeschriebenen Antworten abfertigen. Manchmal sind diese Menschen sogar hilfsbereit und da sind wir schon glücklich und halten den Schnabel.

Aber ist es in Ordnung, daß mein Modem nicht mehr richtig funktioniert, obwohl es gestern noch einwandfrei lief? Ist es nur ein Achselzucken wert, wenn meine Kiste meldet, da sei kein BIOS mehr und läuft eine Stunde später wieder einwandfrei? Muß ich akzeptieren, daß ein Programm grundlos abstürzt?

Jaja, der PC-User schweigt und schämt sich. Alles nur Benutzer- und Einstellungsfehler. Doch nun kommt der PC samt allen Schlampereien in die Öffentlichkeit und wir kommen wenigstens zu ein wenig Schadenfreude.

Vor einigen Tagen, in einem dieser ordentlich geputzten Münchener U-Bahnhöfe, war es soweit. Dort ist ein großer Bildschirm installiert, auf dem animiert-animierende Werbung läuft. Eines eher trägen Morgens ließ ich mich die Rolltreppe herabschaukeln und erspähte auf dem Riesenmonitor eine Schrift mit wohlvertrautem Inhalt. Auf drei mal zwei Metern prangte da: "Powerpoint: Allgemeine Schutzverletzung an Adresse Datenhexnirvana. Anwendung wird geschlossen."

Ein paar ältere Damen versuchten, hinter den Sinn der Botschaft zu kommen. Einige Mienen aber umspielte ein wissendes Lächeln. Eine Schutzverletzung auf drei mal zwei Metern. Welch Hochgefühl. Weiter so!

Aber vielleicht sind den Herren in den bekannten Unternehmen solch peinliche Pannen ja auch schnurzegal, weil wir sowieso alles kaufen, tief durchatmen und auf's nächste Update warten.

Beherrschte Technik? Eher beherrschte User. Doch steter Tropfen höhlt den Stein. Ich jedenfalls freue mich schon auf die nächste Schutzverletzung. Vielleicht im Fernsehen, zur Primetime? Ich kann warten...

von Uwe Kauß Ressortleiter Magazin/aktuell bei CHIP

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Billgotchi

Am 10. Oktober 1996 startete der japanische Spielwarenhersteller Bandai Testverkäufe mit 3000 Exemplaren seines virtuellen Haustiers Tamagotchi. Das eiförmige Minispielzeug mit 16x32-Pixel-Display entwickelte sich in Rekordzeit zur Seuche: Fünf Wochen später rissen die Japaner innerhalb von zwei Tagen die gesamte Produktion von 80 000 Stück aus den Regalen. Inzwischen ist der Boom international, der Hersteller kommt nicht mit der Produktion nach, und überall gibt es traurige Kinder (3 bis 80 Jahre), weil sie keinen Tamagotchi haben.

Aber nicht weinen, Leute. Wer einen PC hat, besitzt damit schon lange ein virtuelles Haustier, gegen das Tamagotchi ein lahmer Abklatsch ist - auch was den kommerziellen Erfolg angeht. Hier die offizielle Bedienungsanleitung.

Ausschlüpfen

Nach der Installation von Windows (Version egal) dauert es nur ein paar Minuten, und der kleine digitale Quälgeist pellt sich aus seiner Shell. Keiner weiß genau, wie er aussieht. Aber er ist frech, hinterlistig und schwer erziehbar. Immer zu Streichen aufgelegt, hält das putzige Kerlchen den Mauszeiger fest, verwüstet den Schreibtisch seines Herrn oder schaltet heimlich die Grafikauflösung um. Selten schaut der Bildschirm so aus, wie man ihn verlassen hat, womit auch dem stursten Technik-Gläubigen klar sein müßte: Da drin lebt was!

Füttern

Kriegt Billgotchi nicht regelmäßig Happa-Happa, wird er sauer. Wer Hinweise über den Zustand seines Haustiers sucht, findet sie unter *Einstellungen/Systemsteuerung/System/Leistungsmerkmale* - trotzdem sagen sie nichts aus. Gotchi täuscht gern mit der Auskunft *optimal konfiguriert* und benimmt sich dennoch daneben. Er kommuniziert mit spaßigen Botschaften vom Kaliber »reagiert nicht« oder die »Anwendung ist überlastet.« Gotchilein setzt drollige Buttons, auf denen etwa »Task beenden« steht - die aber trotzdem nicht funktionieren.

A-a

Besonders ulkig ist es, wenn der Kleine seine Platte vollkackt. Alle Nase lang läßt er riesige Stinkerhäufchen fallen, die mit einer unanständigen Wellenlinie beginnen und gern auf .tmp enden. Doch nicht immer sind die Abfälle so klar zu erkennen. Seine Ordner scheißert er schnell mit 50, 60 MByte DLL-Böllern zu. Aber Obacht beim Aufputzen: Billgotchi wird todkrank, wenn man eine seiner Lieblingsausscheidungen entsorgt!

Disziplin

Ein Haustier muß von Zeit zu Zeit geschimpft werden. Bei Billgotchi heißen solche Strafen »Treiber«. Die Freunde des kleinen Fieslings beschenken einen mit Unmengen dieser ausgefuchsten Dinger, aber sie sind so gebaut, daß sie vor allem Herrchen aua machen. Im Billgotchi-Kauderwelsch heißt das »veraltet« oder »schlampig programmiert«.

Spielen

Um ein Tierchen muß man sich kümmern. In unvorhersehbaren Abständen macht Billgotchi auf sich aufmerksam und schickt Herrchen zum Gassigehen: Update kaufen! Und dann muß Herrchen stunden-, ja oft tagelang mit Billgotchi spielen. Und zwar nicht einfach bloß ein bißchen Knöpfe drücken, nein, das Repertoire ist enorm: Bücher kaufen (und lesen! ), Hotlines anrufen (und dabei teure Musik hören!) oder gar (ehemalige) Freunde zu sich einladen, zum Mitspielen.

Licht ausmachen

Irgendwann muß auch Billgotchi schlafen gehen. Früher knipste man einfach mit dem dicken Schalter das Licht aus, aber seit Gotchi so hochentwickelt ist, besteht er auf einem komplizierten Zu-Bett-Geh-Ritus. Aus unerfindlichen Gründen sagt er dazu »Herunterfahren« (in die Hölle?). Selten geht er gleich schlafen, sondern fragt noch dummes Zeug (möchten Sie die Änderungen in ^#<kwrxLT34,b)% speichern?). Bockig wird unser Liebling, wenn er alten Kram aus der SpielzeugDOSe bekommen hat. Dann nuschelt er todmüde zuerst »Anwendung beenden« ohne Herrchen das dazugehörige Geheimnis (Strg-Alt-Q oder so) zu verraten. Ein echtes Miststück wird Billgotchi, wenn man vor seinem Abendgebet etwa den Scanner ausschaltet: Dann geht er nur mit roher Gewalt in die Heia, und keiner weiß, was für ein Monster er am nächsten Morgen ist!

Das Ende

Kann Billgotchi sterben? Die grausige Antwort: nein! Irgendwie krabbelt er jedesmal wieder aus der Grube. Wie oft schon gab es Hoffnung, daß das alte Biest für immer über den Jordan ist, aber jedesmal brachte der Hersteller ein neues, noch bunteres, noch tolleres Billgotchi heraus, und die Seuche hielt an. Ja, sie erfaßt sogar beständig mehr Menschen. Abermillionen von Billgotchi-Herrchen haben die Kellerregale voll mit den alten Schachteln der teuren alten Versionen. Aber irgendwie ist er uns allen ja auch ganz arg ans Herz gewachsen, oder?

WERNER TIKI KÜSTENMACHER (Cartoonist und evangelischer Pfarrer) nimmt via tiki@compuserve.com weitere Pflegetips entgegen - und eröffnet bei Bedarf auch gern einen Bill-gotchi-Friedhof.

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Alles dreht sich um das T

Ab und zu müssen wir umlernen. Dachten wir bisher, das schwarz und weiß ummantelte Ding, das all die schönen Fernsehprogramme ins Haus bringt, hieße "Kabel", lernen wir jetzt, es heiße künftig "T-Media-Net". Die Telekom läßt also nicht locker in ihrem Bemühen, die deutsche Sprache als Relikt erscheinen zu lassen. Aus dem Telefonladen wird der "T-Punkt", statt Bildschirmtext heißt es nun "T-Online", und unter 0130 gibt es nun einen "free call", früher war's mal kostenlos.

Wie aber wird das wei-T-ergehen? Nun, 1998 folgt auf den "free call" der "fee call" als Name für Telefongespräche, die Geld kosten. 1999 wird die Telefonrechnung zur "T-Bill", die Telefonzelle zur "T-Box". Die Telefonauskunft heißt dann "T-Info". Im Jahr 2000 mutiert der Telefonhörer zu "T-Bone". Der Gebührenzähler heißt dann "T-Meter" und mißt die "T-Time".

2001 steigt die Telekom ins Merchandising-Geschäft ein und handelt mit "T-Shirts" und "T-Beuteln". Auch die Post verordnet sich schließlich Modernisierung: Sie benennt sich 2002 in "The Mail Company" (TMC) um (und verweigert damit den Vorschlag der Telekom-Kollegen, sich doch "T-Offline" zu nennen). Das Postauto wird zum "M-Car", die Postkarte zur "M-Card", die Briefmarke zur "M-Brand". Und wer liefert die Post ins Haus? Natürlich der Briefträger, pardon: der "M-Man".

(Quelle: Der Stern, August 1997 - Autor: Peter Turi)

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Eigentor der T-Online-Werbung

Im aktuellen (Mai 1997) Werbeprospekt für T-Online prangt ganz vorne

"Schon 1,5 Mio. Online-Abenteurer!"

Ein "Abenteurer" ist jemand, der bewußt riskanten Tätigkeiten nachgeht und hierbei allen Gefahren tapfer entgegentritt.

Da das ganze im Zusammenhang mit "T-Online" (früher mal "Btx" genannt) steht, ist hiermit schon viel über die Mentalität der Nutzer dieses Dienstes und damit über den Dienst selber gesagt: Ein riskantes Spiel!

Danke, Telekom!

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Eine wunderbare Windows-Fehlermeldung

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August 1998: Der MS Internet Explorer kann sich nicht gegen Netscape durchsetzen und Bill Gates stirbt daraufhin an einem Herzinfarkt.

Darauf kommt er zu Gott. Gott überlegt und sagt zu Bill, er soll selbst entscheiden, ob er lieber in den Himmel oder in die Hölle gehen möchte.

Bill Gates: "Laß mich erst mal sehen!" Gott zeigt ihm zuerst die Hölle: Ein sonniger Strand mit Bier, guter Musik, und junge Mädchen, die Volleyball spielen. Bill Gates ist begeistert. Wie toll muß erst der Himmel aussehen, wenn das die Hölle ist?

Und Gott zeigt ihm den Himmel: Ein Garten mit klassischer leiser Musik und ein paar alten Leuten, die Vögel singen. "Naja, der Himmel ist nicht schlecht, aber die Hölle hat mir besser gefallen."

"Wie Du willst", sagt Gott zu Bill und er kommt in die Hölle. Gates befindet sich in heißer Lava und um hin herum hört man dämonisches Lachen und das Schreien anderer gequälter Kreaturen. In Schmerzen schimpft Gates zu Jesus: "Was soll der Scheiß? Wo ist der Sandstrand? Wo sind die Mädchen?"

Und Gott schaut nochmals über seinen APPLE Macintosh und sagt zu Bill: "Tut mir leid, aber das war nur eine Demo."

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Die Seele eines neuen Cursor

Die Entstehungsgeschichte von COSY (Cursor Operation System)

Ich weiß nicht - Ich denke, mit der Zeit soll mir der auch lieber werden.
(Goethe. Die Leiche des jungen Khörser)

Angefangen hatte alles im Frühjahr 1985 mit dem stilvollen Hinscheiden einer Großrechenanlage: CURSOR LOST waren ihre letzten Worte gewesen, bevor sie in den hexadezimalen Hades hinabgefahren war.

Diese schlichten Abschiedsworte inspirierten einen Kreis junger Menschen: Sie hatten sich zu einem "Autonomen Sink Tank" (AST) zusammengeschlossen. Man war lange schon mit der phantasielosen Funktion und dem Erscheinungsbild des landläufigen Cursor Vulgaris unzufrieden gewesen: Ein langweiliger Lichtfleck, der, wenn er nicht gerade blöde blinkte, nichts weiter als trostlos anzusehen war. Nun gab es, einen Innovationsschub: Das Projekt VIC, der "Virulent Intensiv Cursor", wurde geboren.

Noch in der selben Woche begann der AST mit der Konzeption eines umfangreichen und multifunktionalen "Cursor Operating System" (COSY). Optional anwenderfreundlich, war es als "Gänzlich Userlos Arbeitende Schalteinheit" (GULASCH) angelegt. Online sollte es sich als "Wundersam Aktives Untergrundprogramm" (WAU) rege verbreiten. Pionierstimmung kam auf im AST-Labor.

Für die Kontruktion mußte geeignetes Software-Werkzeug her: "Cursor Art Design" (CAD), "Cursor Action Modificator" (CAM) und "Funny Unusual Cursor Kit" (FUCK) wurden in nächte- und wochenlanger Arbeit entwickelt. Dazu bediente der AST sich eines eigens für diesen Zweck spezifizierten Codes, des "Cursor Oriented Language Assembler" (COLA) mit eingedickter Fließkomma-Konsistenz und einer an Andy Warhol orientierten Grafik-Befehlsliste.

Ende März, in der zunehmenden Frühsommerwärme, wurde der erste Satz CURSOR ERRORS erstellt und plaziert. Fortan konnten, über das CURSOR LOST hinaus, angezeigt werden:

- CURSOR RESTS ERROR

(bei gewerkschaftlich organisierten Cursor). Zuzüglich eines ausführlichen Hinweises auf die kollektivvertraulich vereinbarten Ruhezeiten.

- CURSOR HAPPY ERROR

Verbunden mit einem unkontrollierbar und kautschukhaft über den Bildschirm hüpfenden Cursor. Meist Vorzeichen für das baldige Erscheinen eines weiblichen Cursor (HERSOR).

- CURSOR HYSTERIC ERROR

Verbunden mit einem unregelmäßig und hochfrequent pulsierenden Cursor und Quietschgeräuschen. Meist Vorzeichen für das baldige Verschwinden eines weiblichen Cursor.

- CURSOR OUT OF GAS

(nur bei benzin- und dieselgetriebenem Cursor). Sollte kein Tank-File vorhanden sein, kann man das Zeichen "" vor den Cursor setzen und ihn damit anschieben.

- CURSOR OUT OF SENSE

Ein heikles Problem. Der Cursor ist in eine Sinnkrise verfallen und hockt dumpf brütend in Spalte 0 einer beliebigen Zeile am Bildschirmrand.

- CURSOR COLLAPS(N)

wobei (N) eine Countdown-Variable ist, die den geschätzten Zeitpunkt bis zur Disfunktion des Cursors in Sekunden anzeigt. Inzwischen hatte auch die Erweiterung der Grafikroutinen große Fortschritte gemacht. Je nach Art des Anwender-Programms und des User-Input-Verhaltens vermochte der Cursor nun selbstständig in Modifikationen zu verzweigen (von denen einige zur Dominanz über das gesamte aktuelle Programm führen). Endlich konnte der Cursor zeigen, was in ihm steckt. Die AST-Grafikspezialisten hatten 6 zentrale Routinen erarbeitet, die am 7. Juni zusammen mit den neuen Fehlermeldungen als Version COSY 0.1 den ersten erfolgreichen Probelauf absolvierte. Zur Feier des Tages genehmigte man sich eine Flasche Frustschutzmittel und rauchte dafür etwas weniger.

COSY Cursor Grafik Routinen

- CURD (Cursor Demoliert)

COSY besitzt ein internes Zählregister, welches festhält, wann ein User den Cursor allzu ruppig gegen den Bilschirmrand knallt. Sind mehr als sieben Verstöße registriert, wird ein zunehmend zerbeulter Cursor abgebildet, verbunden mit einem Hinweis auf seinen abnehmenden Wiederverkaufswert. Vor dem 14. Verstoß wird eine Liste von Gebrauchtcursor-Shops ausgegeben und vor einem bevorstehenden CURSOR COLLAPS gewarnt.

- CUFF (Cursor Diffundiert)

Wird der Cursor zu sehr abgehetzt (Schnellsuchläufe, DFÜ über 1200 Baud u. ä.), löst er sich in ein unscharfes Feld auf und verdunstet schließlich. CUFF gehört zu dyn Funktionen, die gegebenenfalls auch aus dem COSY-eigenen Zufallsgenerator (COZ) aufgerufen werden. Zur Rückgewinnung des diffundierten Cursors muß das ebenfalls vom AST entwickelte Steckmodul CURARE (Cursor Artifical Recreator) verwendet werden. Man erhält damit einen einwandfreien, nagelneuen Cursor, muß allerdings in Kauf nehmen, daß dafür das jeweilige Anwender-Programm diffundiert.

- EXCURS (Expandierender Cursor)

Eine Funktion, die dem Timeout bei der Datenfernübertragung ähnelt. Erfolgt innerhalb von 60 Sekunden im aktuellen Programm keine halbwegs vernünftige Eingabe, beginnt der Cursor sich im Pulstakt aufzublähen. Ist der Computer, ergänzend zu COSY, mit einem FLAUSCHWERK ausgestattet, hilft der Befehl REBLAEH. Hat der Cursor das ganze Bildschirmformat ausgefüllt, kann nur noch CURARE benutzt werden.

- WRISC (Wrigley's Spearmint Cursor)

Eine Spezialroutine für die Textverarbeitung: Wenn der erste Buchstabe eines eingegebenen Textes sich in dem Text zum 33. Mal wiederholt, bleibt der Cursor daran kleben. Er läßt sich weiterhin frei bewegen, zieht aber, ausgehend von der Position des Buchstaben, inverse Streifen hinter sich her. Läßt man die Cursortasten los, schnellt das Cursorband wieder auf die Buchstabenmarke zurück.

- PACUR (Pacman Cursor)

Eine Spezialroutine für das freie Programmieren. Sind dem Programmierer gerade einige besonders geschickte Algorithmen eingefallen, kann COSY via COZ von Fall zu Fall PACUR aktivieren. Eingeleitet wird die Funktion durch die Meldung SYNTAX TERROR. Anschließend werden mit einer Geschwindigkeit von einer Zeile pro Sekunde die letzten 200 Programmzeilen wieder weggefressen. Ist die Hardware mit einem Tongenerator ausgestattet, erkennt man den Abschluß eine PACUR-Aktion an einem leisen Rülpsen. Im Anschluß an CURSOR COLLAPS(0) wird SCHWANC aufgerufen, die dramatische Darstellung eines sterbenden Cursors. Das Abflachen der Blinkfrequenz bis zum agonischen Stillstand des Cursors, gefolgt von einem letzten Aufbäumen in Karo-Position und einer Pirouette. Anschließend klappt der Cursor nach unten und baumelt an der imaginären Zeilenlinie, verliert schließlich mit der einen, dann auch mit der anderen Ecke den Halt und trudelt entseelt und wie ein herbstlich leichtes Birkenblatt nach dem unteren Bildschirmrand.

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MythOS

Komplettsystem der Zukunft -- Hardware und Betriebssystem

Neue Entwicklungen in der Forschung bringen auch neue Betriebssysteme hervor. Hier beschreiben wir für Sie den Prototyp von MythOS, dessen Eigenschaften so wertvoll sein werden, daß zukünftige Systeme sich daran messen lassen müssen.

Eigenschaften

Neben den klassischen Aufgaben eines Komplettsystems wird MythOS folgende herausragende Eigenschaften besitzen:

Aus den Reaktionen

Prof. Dr. L.-J. aus D.: MythOS ist das beste Komplettsystem, das ich nicht kenne!

S.V. aus E.: Endlich mal wieder ein richtiges Komplettsystem, und kein Betrübssystem.

Aus dem Lexikon

Mythos m 1. Veranschaulichung von Überweltlichem; 2. Götter-, Helden-, Vorzeitsage

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Vom Windows verweht

Die filmische und literarische Thematisierung des Anwenderlebens wird weltweit immer mehr Künstlern zum Anliegen. In keinem Jahr zuvor wurden die Probleme und Erlebnisse dieser Randgruppe so oft aufgegriffen. Als kurze Auswahl stellt die PC WOCHE die wichtigsten Werke vor:

"Scsi - Schicksalsjahre einer Festplatte" und "Vom Windows verweht" galten auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse als Renner in Genre des großen historischen PC-Romans. In packenden Episoden beschreiben die Autorenteams das Leben und Leiden zweier User-Gruppen in den Wirren des amerikanischen Treiberkrieges.

Die scheinheilige Idylle eines mittelfränkischen LAN-Administrators schildert "Adapter, wollt ihr ewig leben". Ergreifende Topologiebeschreibungen und detaillierte Listings machen das Werk zu einer unvergeßlichen Milieustudie.

Die autobiografische Erzählung "Wer stirbt schon gerne unter UNIX" gilt Kennern bereits als Kultbuch. Migration als systemorientiertes Tiefenerlebnis wird hier in schönster Form beschreiben.

Auch die Filmemacher haben sich einiges einfallen lassen. Monumentale Werke wie "Quo Vobis" und "Kampf um RAM" zeichnen sich neben hohem Hard- und Softwareaufwand durch tatkräftiges Operating aus.

Ganz im Stil des Film Noir skizziert "Das DOS der toten Dichter" die Agonie eines alternden Betriebssystems. Regisseur Ed Lin entlarvt auf poetische Weise den überheblichen Zynismus grafischer Oberflächen, ohne die zeichengestützte Zeit zu verklären. Eine spannende Tragödie - zum Träumen und Nachdenken.

Mit dem IBM-Kinopreis wurden die Unterhaltungsstreifen "Der Doktor läßt das Booten nicht" und "Batchfile des Grauens" ausgezeichnet.

"LU 6.2 antwortet nicht" hingegen fiel bei den Juroren durch.

Das Fernsehen wird sich erst im nächsten Jahr mit der 100teiligen tschechischen Serie "Das Rechenzentrum an Rande der Stadt" und der Wiederholung "In sieben Tagen um den Host" dem DV-Trend widmen.

Quelle: PC Woche 6/95.

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Wenn die Architekten so arbeiten müßten wie die Software-Entwickler

IEEE Software Engineering Technical Committee Newsletter, Vol. 12 No. 1&2, pp. 60 (vom Internet, Autor unbekannt)

Lieber Herr Architekt!

Bitte entwerfen und bauen Sie mir ein Haus. Ich bin nicht sicher, ob ich weiß, was ich brauche, handeln Sie also bitte nach Ihrem Ermessen.

Mein Haus sollte zwei bis fünfundvierzig Zimmer haben. Sorgen Sie für eine einfache Möglichkeit, Zimmer hinzuzufügen und zu entfernen. Ich werde entscheiden, was ich haben will, sobald Sie mir die Zeichnungen vorlegen. Also benötige ich auch einen Kostenvoranschlag für jede mögliche Konfiguration.

Bitte bedenken Sie, daß das Haus, das ich auswählen werde, billiger sein muß als das, in dem ich heute wohne. Natürlich erwarte ich, daß keine der Unzulänglichkeiten meiner jetzigen Bleibe in meinem Haus vorkommen (der Küchenboden vibriert, die Wände sind ungenügend isoliert).

Beim Entwurf sollten sie beachten, daß ich die jährlichen Unterhaltskosten minimal halten will. Dies bedeutet den Einbau von teueren Materialien wie Aluminium und Vinyl. (Wenn Sie sich gegen Aluminium entscheiden, so müssen Sie Ihren Entscheid detailliert begründen.)

Beim Entwurf sollten Sie die modernsten Techniken verwenden und beim Bau die neuesten Materialien berücksichtigen; ich will ein Vorzeigeobjekt für aktuellste Ideen. Ich muß Sie jedoch warnen: Die Küche muß so ausgelegt sein, daß neben anderen Dingen auch mein Gibson-Kühlschrank aus dem Jahre 1953 untergebracht werden kann.

Es soll für die ganze Familie das richtige Haus sein, deshalb nehmen Sie bitte mit allen unseren Kindern Kontakt auf. Auch meine Schwiegermutter wird sicher über unser zukünftiges Haus bestimmte Ansichten haben, weil sie uns mindestens einmal im Jahr besucht. Wägen Sie bitte alle Optionen sorgfältig ab, bevor Sie einen Entscheid treffen. Ich werde allerdings von meinem Recht Gebrauch machen, Ihre Entscheide umstoßen zu dürfen.

Die Details sind zu diesem Zeitpunkt uninteressant. Konzentrieren Sie sich auf die Übersichtspläne, damit ich mir ein Bild machen kann. Es hat keinen Sinn, schon jetzt die Farbe der Tapeten zu bestimmen. Eine nützliche Information für Sie: meine Frau liebt die blaue Farbe.

Mit den Handwerkern müssen Sie auch noch nicht verhandeln. Die erste Priorität haben die Pläne und Spezifikationen. Wenn ich diese gutgeheißen habe, erwarte ich allerdings, daß das Haus innerhalb von 48 Stunden unter Dach und Fach ist.

Obwohl Sie das Haus speziell für mich entwerfen, bedenken Sie, daß ich es früher oder später jemanden werde verkaufen müssen. Deshalb sollte es für einen weiten Kreis von potentiellen Käufern ansprechend sein. Bevor Sie die Pläne fertigstellen, sollten Sie sicherstellen, daß die Mehrheit der Bevölkerung unseres Gebiets das Haus schön findet.

Ich empfehle Ihnen, das Haus meines Nachbars anzuschauen, das voriges Jahr fertiggestellt wurde. Einige Dinge hätten wir auch gern, insbesondere das 75-Fuß-Schwimmbecken. Mit sorgfältigem Engineering gelingt es Ihnen ganz sicher, eins für uns zu bauen ohne jegliche Kostensteigerung.

Erstellen Sie bitte alle Zeichnungen. Echten Entwurf zu machen ist nicht notwendig, da die Zeichnungen nur für das Einholen von Angeboten benutzt werden. Ich mache Sie aber drauf aufmerksam, daß Sie für jegliche Kosten aufkommen müssen, die aus späteren Entwurfsänderungen resultieren.

Sie sind sicher begeistert, an solch einem interessanten Projekt arbeiten zu dürfen. Es ist nicht alltäglich, daß Sie mit den neuesten Materialien und Methoden arbeiten können und so viel Freiheit bei der Gestaltung haben. Melden Sie sich bitte so schnell wie möglich, damit wir Ihre vollständige Idee vom Haus anhand der fertigen Pläne diskutieren können.

P.S.: Meine Frau sagt mir gerade, daß sie mit den obigen Anweisungen nicht einverstanden ist. Es ist Ihre Aufgabe als Architekt, diese Differenzen zu bereinigen. Ich habe es in der Vergangenheit bereits mehrmals versucht, ohne Erfolg. Wenn Sie dies nicht schaffen. muß ich einen anderen Architekten suchen.

P.P.S.: Vielleicht brauche ich gar kein Haus, sondern einen Wohnwagen. Falls dem so ist, benachrichtigen Sie mich bitte umgehend.

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Neue Symbole und Bausteine der Digitaltechnik (nach DIN 4711/08-15)

         _____
        |     |
        |     |
   -----+-----+-----  JA
        |     |
        |_____|

         _____
        |     |
        |     |
        |     +-----  NIE
        |     |
        |_____|

         _____
        |     |
        |     |
   -----+     |       END
        |     |
        |_____|

         _____
        |     |
        |     |
   -----+  ?  +-----  WARUM
        |     |
        |_____|

         _____
        |     |
        |     |
   -----+  ?  O-----  WARUM NICHT
        |     |
        |_____|


      +---------+
      |  _____  |
      | |     | |
      | |     | |
   ---+ |     | +---  HERUM
        |     |
        |_____|


      +---------+
      |  _____  |
      | |     | |
      | |     | |
      +-+     |-*---  RUND
        |     |
        |_____|


      +---------+
      |  _____  |
      | |     | |
   ---*-O     | |
        |     +-*---  ABER
   -----+     |
        |_____|


      +---------+
      |  _____  |
      | |     | |
   ---*-+     | |
        |     +-*---  HINGEGEN
   ---*-+     | |
      | |_____| |
      |         |
      +---------+

         _____
        |     |
   -----+     |
        |     +---+
     +--+     |   |    FLAND
     |  |_____|   |   (FLUND)
     |            |
     |   _____    |
     |  |     |   |
     |  |     +---+
     +--+     |
        |     +------
        |_____|


         _____
        |     |
        |     |
   -----+  O--+-----  DRINVERTER
        |     |
        |_____|


         _____  _____
        |     ||     |
        |     ||     |
   -----+     O+     +--- PERVERTER
        |     ||     |
        |_____||_____|

         _____  _____  _____
        |     ||     ||     |
        |     ||     ||     |
   -----+     O+     O+     |---- SUPERVERTER
        |     ||     ||     |
        |_____||_____||_____|


         _____
        |     |
        |     |
   -----+  1  |  FINO (First In Never Out)
        |     |
        |_____|




           7-bit-Komplikator:
                 ______
                |      |
      INPUTT ---+      +---- MANCHMAL
                |      |
                |      +---- EVENTUELL
                |      |
                |      +---- AB UND ZU
                |      |
      KAPUTT ---O      +---- SELTEN
                |      |
                |      +---- AUF UND AB
                | DRIN |
                |  |   +---- MOEGLICH
   EMERGENCY    |  |   |
      OUTPUT ---+  |   +---- ZEITWEISE
                |__|___|



           4-bit-Humpencounter:
                 ______
                |      |
    PIPELINE ---+      +---- SCHOPPEN
                |      |
                |      +---- HALBE
                |      |
                |      +---- MASS
                |      |
        REST ---+      +---- FASS
                |______|
                   |
                   |
Herzlichen Dank für diesen Beitrag an Ralf Zwanziger.

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26.01.2016